Zu unserem FineArt Print Workshop haben zwei Teilnehmer Ihre Eindrücke und key takeways für uns zusammengefasst. Vielen Dank an Jürgen und Andreas!
Fine-Art-Prints mit dem Epson P7500: Workshop mit Sven Lorenz
Am 21. und 22. Februar 2025 fand bei Lichtwert e.V. ein Fine-Art-Print Workshop mit Sven Lorenz statt. Der Fokus lag auf der Herstellung hochwertiger, großformatiger Fine-Art-Prints (FAP) auf dem Epson P7500. Wir erhielten nicht nur eine umfassende Einführung in Theorie und Praxis, von der RAW-Fotografie bis zum finalen Highend-Druck, sondern erlebten auch eine Menge Spaß und Spannung! Hier sind einige Eindrücke aus dem Prozess und die spannendsten Erkenntnisse, die wir gewinnen konnten.
„Fine-Art-Prints beginnen schon bei der Aufnahme“
Die Qualität eines FAP beginnt nicht erst beim Druck, sondern bereits bei der Aufnahme. Jedes nicht optimal fokussierte Detail lässt sich später nur noch bedingt korrigieren. Eine hochauflösende Kamera sorgt dafür, dass feine Strukturen und Details im Druck sichtbar bleiben, während eine präzise Belichtung Über- und Unterbelichtungen vermeidet. Auch die Farbgenauigkeit spielt eine wichtige Rolle. Ein korrekter Weißabgleich und das Fotografieren im RAW-Format ermöglichen eine exakte Wiedergabe von Farbtönen und Kontrasten.
Ein optimal fotografiertes Bild minimiert den Korrekturaufwand in der Nachbearbeitung und sorgt dafür, dass alle Tonwerte und Nuancen bestmöglich erhalten bleiben. Nur so kann der gesamte Workflow – von der Bildbearbeitung bis zum fertigen Druck – sein volles Potenzial entfalten.
„Notwendige Grundausstattung“
Ein weiteres spannendes Thema war die Bedeutung der richtigen Ausrüstung. Für ein präzises und farbtreues Ergebnis sind folgende Faktoren entscheidend:
Mit dieser Grundausstattung lässt sich der gesamte Workflow – von der Bildbearbeitung bis zum finalen Druck – professionell umsetzen, so dass das fertige FAP die bestmögliche Qualität erreicht.
„Der Kreativ-Prozess“
Die RAW-Entwicklung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität und Ausdruckskraft eines FAP. Da RAW-Dateien alle Bildinformationen ohne verlustbehaftete Komprimierung speichern, bietet die Entwicklung maximale Kontrolle über Farben, Kontraste und Details. Kleinste Nuancen im Weißabgleich, der Belichtung oder der Farbsättigung können die Wirkung des Bildes erheblich verändern und bestimmen, wie es später im Druck erscheint. Gerade in der FAP spielt die künstlerische Handschrift des Bearbeiters eine zentrale Rolle. Durch gezielte Anpassungen in der RAW-Entwicklung konnte jeder Teilnehmer für sein Bild die Bildstimmung verstärken, die Lichtführung betonen oder eine bestimmte Farbästhetik erzeugen. Ob ein Print weich und natürlich wirkt oder durch starke Kontraste und Farbverschiebungen eine dramatische Wirkung entfaltet, hängt maßgeblich von dieser Phase ab.
Die RAW-Entwicklung ist ein faszinierender Prozess, der den Grundstein für den endgültigen Ausdruck des FAP legt und dem Bild seine einzigartige Handschrift verleiht. Präzision trifft auf Kreativität, und die späteren Ergebnisse waren einfach magisch!
„Die Wahl der Qual: Welches Papier?“
Ein absolut wichtiger Aspekt ist die Wahl des richtigen Papiers. Die Textur, der Weißgrad und das Finish beeinflussen die Bildwirkung maßgeblich. Matte Fine-Art-Papiere verleihen den Bildern eine weiche, edle Anmutung mit tiefer Zeichnung in den Schatten, während glänzende Baryt-Papiere Farben intensiver strahlen lassen und für einen hohen Kontrast sorgen. Jedes Motiv verlangt nach der passenden Papierart, um seine volle Wirkung zu entfalten – eine spannende Entscheidung, die das Druckergebnis entscheidend prägt. Wir hatten die Gelegenheit, anhand von Svens FAP-Beispielen die unterschiedlichen Papiere und die Wirkung der Fotografien selbst zu beurteilen und zu entscheiden, welches Papier zu unserem FAP perfekt passen würde.
„Vor dem Druck ist zu beachten!“
Damit unser FAP genau so wird, wie wir es uns vorstellten, haben wir Schärfe und Farben gezielt am Laptop eingestellt. Der Grund dafür liegt in den grundlegenden Unterschieden zwischen Monitor und Druck. Ein Monitor arbeitet mit selbstleuchtenden Pixeln, wodurch Bilder oft brillanter und schärfer erscheinen als auf Papier. Beim Druck hingegen beeinflussen Faktoren wie Papierstruktur und Farbauftrag die Detailwiedergabe. Vor allem auf matten Papieren wirken Bilder in der Regel weicher, was eine gezielte Nachschärfung erfordert. Auch die Farben mussten sorgfältig abgestimmt werden. Monitore können oft einen größeren Farbraum darstellen als Drucker. Softproofing hilft, realistische Druckergebnisse vorab zu simulieren. Außerdem haben wir die Helligkeit des Monitors angepasst, damit unsere Drucke nicht zu hell oder zu dunkel werden.
>> Nur durch gezielte Kontrolle von Schärfe und Farbe kannst Du sicherstellen, dass der FAP exakt Deiner igenen kreativen Vorstellung entspricht. <<
„Jetzt endlich Drucken!“
Nach all der Theorie – von der Monitorkalibrierung über die Installation von Druckertreibern und Software, der RAW-Bildbearbeitung, dem gezielten Nachschärfen, der Tonwertanpassung, dem Farbmanagement in Photoshop, der Papierauswahl und dem Einlegen in den Drucker (mit Handschuhen!) bis hin zum Düsentest – war es endlich soweit: „Wir konnten drucken!“
Der Moment, als das Bild langsam aus dem Drucker kam und man sein eigenes Werk als hochwertigen FAP in den Händen hielt, war einfach faszinierend. Jedes Detail, jede Nuance, an der wir in den zwei Tagen gefeilt haben, wird greifbar – ein echtes Erfolgserlebnis!
Fazit: Ein hochwertiger FAP entsteht nicht zufällig – er ist das Ergebnis eines durchdachten Prozesses. Schon bei der Aufnahme wird der Grundstein gelegt, von der Bildkomposition über die RAW-Entwicklung bis hin zur finalen Druckausgabe gibt es viele Details zu beachten. Mit der richtigen Ausrüstung, einem professionellen Farbmanagement und der passenden Papierwahl gelingt es, die eigene kreative Vision in Perfektion auf Papier zu bringen.
Mein herzlicher Dank gilt Sven für den inspirierenden Workshop, die tollen Ideen, die Gespräche mit Dir und den Teilnehmern, die kurzweilige Theorie mit ausführlicher Dokumentation, die Geduld mit SW-Installationen und und ……. und die wertvollen Einblicke in die faszinierende Welt des Fine-Art-Printings.
Und ja, Ansel Adams hat absolut recht: „Ein Bild existiert erst wirklich, wenn es gedruckt wurde.“