…das lasse ich jetzt einfach mal so stehen, als einen der einprägsamen Sätze des gestrigen Abends.
Es war weit nach Mitternacht, als die letzten Besucher unsere Räume im Lichtwert verlassen haben, nachdem Andreas Jorns gestern bei uns zu Besuch war.
Es war sehr kurzweilig und wohl niemand hat bemerkt, wie schnell eigentlich die Zeit verflogen ist. Knapp 60 Besucher folgten aufmerksam Andreas‘ Ausführungen zu seiner Entwicklung als Fotograf und der Art und Weise wie, und vor allem warum er so fotografiert, wie er eben fotografiert.
Wir haben einiges über seine Anfänge als Fotograf erfahren, die Begegnung mit Martin Krolop und dem damit verbundenen Anstoß zu seinem ersten Buch über das Nikon CLS, über die Weiterentwicklung als Fotograf, dem Finden des eigenen Stils, bis zu seinen Bildbänden und der Entstehung des aj Magazins. Beantwortet wurden hier auch Fragen, warum es sich rentiert, einen Kurator und Grafikdesigner zu Rate zu ziehen bzw. einzubinden oder warum ‚aj‘ in den Maßen 24x33cm erscheint.
Die Antwort auf die Frage: ‚Passt Du Dich dem Markt an oder passt sich der Markt Dir an‘, erlaubte erneut einen Einblick an seine Herangehensweise und Ausrichtung.
‚Wenn man die rosa Elefanten weglässt und in schwarz/weiß fotografiert, dann kann auch auch gleich noch die Klamotten weglassen‘ ist zwar nicht die Antwort auf diese Frage, aber seine Beschreibung für essential nude, einem Genre, welches sich wohl in jedem seiner Werke wiederfindet. Dazu passen auch die Aussagen bzgl. der Bearbeitung in Photoshop: ‚Bei analoger Fotografier bedarf es mehr Nachbearbeitung, weil die Fusseln entfernt werden müssen‘ oder ‚essential nude und Beauty Retusche schließen sich aus‘.
Wichtig ist ihm, dass er mit Leidenschaft und Freude fotografiert, er auch morgen noch selbst in den Spiegel schauen kann und daher auch mal Interview mit der Bild-Zeitung ablehnt. In seinen Werken geht es um Menschen, den Bezug zu ihnen und einer gewissen Intimität, die in diesem Fall nichts mit an- oder ausgezogen zu tun hat. Und bei all den technischen Möglichkeiten, zählt bei ihm die Prämisse ‚Inhalt schlägt technische Perfektion‘, so dass auch mal ein unscharfes Bild in seinem Magazin zu sehen ist.
Es war ein toller Abend, mit tollen Gesprächen im Anschluss, bei denen man auch seine bisherigen Magazine und den Bildband [UN]MASKED anschauen und auch erwerben konnte.
Ach ja…Andreas hat nicht gesungen und wollte und der einleitende Satz bezog sich auf die Frage ‚Macht es Modern Talking zu besseren Musikern als Van Morrison, weil sie mehr Platten verkauft haben?‘…